Lang Werner, „Herzblut“ Beschädigte/r Erzähler/ Erzählungen,

 

Herausgeber: Werkkreis Literatur der Arbeitswelt Wien, Vivariumstraße 8/4/18, 1020 Wien, tarantel- wien@gmx.at. ISBN 978-3-9503673-5-5.

 

Allgemein muß vorangestellt werden, dass jeder Autor die Sprache seiner Gesellschaft übernimmt. Er kann nicht anders sprechen. Auch alles, was sich Arbeiterliteratur nennt, spricht in dieser Sprache. Es geht nicht anders, aber Arbeiterliteratur kann andere Informationen liefern.

 

Denn, „was wir von den Bedingungen wissen, unter welchen wir handeln, entscheiden wir nicht selbst. Was wir von diesen Bedingungen wissen, hängt ab von den Informationen, die wir bekommen. Unser Einfluss darauf, welche Informationen wir bekommen, ist begrenzt. Wir können nicht Informationen finden, von welchen wir nicht wissen, dass sie uns fehlen. Bestimmte Informationen sind Besitz.“ „Viele Arbeiter sagen zum Beispiel: »Das Geld arbeitet«, obwohl nicht das Geld arbeitet, sondern sie. Arbeiter oder Angestellte sprechen nach, was sie gehört haben. Woher haben sie diesen Gedanken, der die Welt auf den Kopf stellt? Die Wirtschaftslehrer an den Schulen und Hochschulen behaupten dasselbe seit vielen Jahrzehnten. Sie sagen, der Boden, das Kapital und die Arbeit seien »Produktionsfaktoren« (»Macher«). Das Kapital macht nichts, der Boden macht nichts, die »Arbeit« macht nichts. Die Arbeiter machen, die Angestellten machen, manche Unternehmer machen.“ (E. A. Rauter).

 

Daher geht es in dem Buch von Werner Lang mit dem Titel: „Herzblut Beschädigte/r Erzähler / Erzählungen“, herausgegeben vom Werkkreis Literatur der Arbeitswelt - Werkstatt Wien, nicht über Arbeit, sondern über Arbeiter, wie sie denken, träumen und leben. Werner Lang war fünfunddreißig Jahre lang hauptsächlich als Betriebsschlosser tätig. Heimo Gruber schreibt: Er kommt aus Betrieben, in denen die Geräusche von Maschinen und Werkzeugen nicht selten so laut sind, dass sie alle menschlichen Äußerungen übertönen. Er kämpft mit Worten dagegen an. Seine jahrzehntelangen Erfahrungen in der industriellen Arbeitswelt hat er zu Literatur verdichtet, die sich nicht mit dem Ausdruck des sinnlich Empfundenen und Erlittenen begnügt. In Werner Langs Literatur werden darüber hinaus die Bedingungen von Lohnarbeit theoretisch reflektiert und in eine Begrifflichkeit gegossen, die ihre Herkunft und Bildung im Denken der marxistisch inspirierten Arbeiterbewegung erkennen lässt.

 

Als Einleitung von der Erzählung „Opfer der Produktion“ schreibt Werner Lang:

 

„Die Sprache ist für mich, als Arbeiter, etwas Vorgegebenes, Fertiges, steht in Büchern, zum Lesen. Selber schreiben kommt mir, in der Rolle des Arbeiters, nicht in den Sinn. Bleibt mir nur das Sprechen. Auch gegen oder über das geschriebene Wort. Das gesprochene Wort, eines Arbeiters, ohne Verstärker über Rundfunk und Fernsehanstalten, geht verloren, wird sofort vergessen, nicht wichtig genommen. Darum der Sprechtext: Mit Hilfe des geschriebenen Wortes gegen das herrschende Wort, als „Gegensprech-Anlage“. Das einmal schon Gesprochene (im Gasthaus, „am Stammtisch“, auf die Frage: Siehst du dich als Opfer?) zum Nachlesen, Festhalten, noch einmal Gebrauchen, davon verwenden, was jeder gerade braucht.“ Werner Lang lässt in seinen Erzählungen Beschädigte zu Wort kommen.

 

 

 

Werner Lang, ihr Buch "Stramm" ist ganz ungewöhnlich und außerordentlich - es hat mich fasziniert, wie Sie die eigenen Arbeitserfahrungen und die negative soziale, kapitalistische Entwicklung in Österreich in Ihren Text integriert haben! Es gibt meines Wissens nichts Vergleichbares in der Literatur der Arbeitswelt. Und die Verbindung mit den tollen
aussagekräftigen Fotos ist eine hervorragende Ergänzung.
Erasmus Schöfer

Das Buch "Stramm" (Geschichte der Industriearbeit) ist im Buchhandel in Wien erhältlich:

Brigitte Salanda, a.punkt € 18,- bis 30.5. ab 31.5 21 Euro)

 

Ab Dienstag 19.05.2020

 

Di–Fr 11–18:30 Uhr, Sa 10–17 Uhr

 

01 532 85 14

 

Fischerstiege 1–7
A–1010 Wien

 

 

 

tiempo nuevo € 18,- bis 30.5. ab 31.5 21 Euro)

 

mo – fr von 10 – 18 uhr, sa 10 – 15 uhr.
taborstrasse 17A
1020 wien

 

 

 

Libreria Utopia € 18,- bis 30.5. ab 31.5 21 Euro)

 

Ab Mittwoch 20.05.2020

 

Mi–Fr 14–18, Sa 12–16 Uhr

 

Preysinggasse 26 - 28/1

 

U3 Schwenglerstraße, Ausgang Stättermayergasse

 

0660 3913865

 

1160 Wien

 

 

 

Rotes Antiquariat Wien € 18,- bis 30.5. ab 31.5 21 Euro)

 

Ab Dienstag, 19.5.20, zwischen 15 und 19 uhr

 

Florianigasse 36

 

Di, Do, Fr 15–19, Sa 11–16 Uhr

 

rote.galerie.wien@gmx.at

 

01 4023762

 

1080 Wien

 

 

 

Lhotzkys Literaturbuffet  € 18,- bis 30.5. ab 31.5 21 Euro)

 

Ab Dienstag 19.05.2020

 

Di-Fr 13:00-18:00 Sa 9-13 Uhr

 

06991 5851668 / 01 2764736

 

Rotensterngasse 2

 

1020 Wien